Die »Liebenden von Valdaro«, so haben die italienischen Medien 2007 einen außergewöhnlichen Fund getauft. Archäologen des Museo Archeologico Nazionale di Mantova, allen voran Elena Menotti, fanden in der Nähe des norditalienischen Mantua Gebeine aus der Jungsteinzeit (Neolithikum). Das besondere daran war nicht nur, dass es sich dabei um eine Doppelbestattung handelte, auch wenn diese in der Jungsteinzeit nur selten vorkommen. Noch außergewöhnlicher war, dass sich die Toten in den Armen halten. Wenn auch nicht gesichert festgestellt werden konnte, ob es sich tatsächlich um ein Paar handelte, erfand man hierfür das romantische Bild der »Liebenden von Valdaro«. Anhand der Zähne lässt sich vermuten, dass es sich um junge Menschen handelte. Beide sind durch Pfeilspitzen zu Tode gekommen. Ihre Bestattung liegt vermutlich 5000-6000 Jahre zurück. Die Gebeine der Toten sind bei aller Vergänglichkeit auch Sinnbild für ein »stilles Leben« der Liebe durch die Jahrhunderte. Vielleicht beschreibt das die Paradoxie des Stilllebens, das sie beständig zeigen, was vergänglich ist.
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