Natura Morta

Aus dem Giornale Poetico

Die Bilder des italienischen Malers Giuseppe Arcimboldo sind weltberühmt. Giuseppe Arcimboldo wurde 1526 in Mailand geboren, wo er bis 1593 lebte. Arcimboldo ist ein Maler der italienischen Spätrenaissance und kann der Strömung des Manierismus zugeordnet werden. Berühmt geworden ist er mit seinen Tafelbildern, auf denen er Porträts aus organischen oder auch anorganischen Gegenständen wie Früchten und Gemüse oder Bücher und Geschirr komponierte. Kaum einer, der seine Bilder nicht im Laufe seiner Schulzeit einmal im Kunstunterricht gesehen hat oder ähnliche Bilder nachgestellt hat. Zu seinen zentralen Werken gehört u. a. der Zyklus Vier Jahreszeiten, in dem der Künstler die Jahreszeiten einerseits personalisiert und andererseits die Porträts aus für die Jahreszeiten typischen Plfanzen komponiert hat. Die vier Werke sind zugleich eine Allegorie verschiedener Lebensalter und durchsetzt mit Anspielungen auf das seinerzeit politische und gesellschaftliche Geschehen und seine Persönlichkeiten – z.B. die Habsburger, die seit 1525 Mailand und ganz Norditalien beherrschten. Weitaus mehr also sind diese Tafelbilder als die Darstellung des stillen Lebens der Natura von Früchten und weiteren Stoffen. Jedes dieser Natura Morta ist Katalysator, ist Porträt und Typisierung der Zeit.

Beitragsbild: Giuseppe Arcimboldo, Rudolf II als Vertumnus, Öl auf Holz, etwa 1590, Schloss Skokloster
Bild oben: Giuseppe Arcimboldo, Der Bibliothekar, Öl auf Leinwand, um 1570
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arcimboldovertemnus.jpeg?uselang=de


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